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RB Leipzig droht eigenen Anhängern mit Stadionverboten

Nach den Vorfällen beim Gastspiel von RB Leipzig in Nürnberg sind die Leipziger Anhänger erneut auffällig geworden. Diesmal sollen sie homophobe Gesänge beim Pokalspiel gegen den Rivalen LOK Leipzig angestimmt haben. Der Verein wird nun gegen die Fans vorgehen.
Am Sonntag traf RB Leipzigs Zweite Mannschaft beim Auswärtsspiel im Stadtderby auf LOK Leipzig (Endstand 1:1). Während des Spiels sollen homophobe Gesänge im Gästeblock angestimmt worden sein. „Schwulenliebe ist okay, Erfurt, Lok, und HFC“, war aus dem Gästesektor zu hören, in dem sich knapp 450 Anhänger von RB Leipzig aufhielten. Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den VfL Bochum hat der Verein nun angekündigt, rigide gegen die Fans vorzugehen und Stadionverbote auszusprechen.
Auf Twitter veröffentlichte RB Stellungnahmen von Pressesprecher Sharif Shoukry zu den Vorfällen bei beiden Auswärtsspiele:
Stellungnahme zu den Vorfällen beim Spiel in @1_fc_nuernberg & beim @1fclokleipzig: „Wir ermitteln aktuell intensiv die Sachverhalte!“…
— RB Leipzig e.V. (@DieRotenBullen) October 22, 2014
„Wir werden alles versuchen, um die Personen ausfindig zu machen& werden dann konsequent Strafen,wie Stadion- oder Hausverbote verhängen“… — RB Leipzig e.V. (@DieRotenBullen) October 22, 2014
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„Wir ermitteln und bestrafen zum Schutze des Vereins und der zu 99% unbeteiligten Fans!“.
— RB Leipzig e.V. (@DieRotenBullen) October 22, 2014
Auch die RB-Leipzig-Fancommunity RB-Fans.de äußerte sich zu den Ereignissen bei beiden Auswärtsspiele und steht den Aktionen kritisch gegenüber:
Und dann gab es da leider auch wieder dieses unrühmliche Thema: der homophobe Gesang, der ja eigentlich schon überwunden schien. Doch „Immer wieder Probstheida“ war für einige leider eine Vorlage, die „Schwulenliebe“ mal wieder auf die Tagesordnung zu bringen. Ob in Schwarz, Rot oder Weiß – mitgemacht haben so einige. Sei es nun Dummheit, Ignoranz, Herdentrieb, jugendliche Unkenntnis oder tatsächlich einfach blanke Homophobie – es ist zum Kotzen.
Es macht nun einmal einen Unterschied, ob man den Gegner beleidigt, indem man ihn als Arschloch bezeichnet, oder ob man den Gegner beleidigt und dabei vollkommen unbeteiligte Personengruppen diskriminiert – jene Gruppen, die im Alltag eh schon unter Diskriminierung zu leiden haben. Am Sonntag waren das homosexuelle Menschen, zwei Tage vorher „Zigeuner“ (also eine abwertende Bezeichnung für Sinti, Roma und andere ethnische Gruppen). Wer ganz strenge moralische Maßstäbe ansetzt, hat selbstverständlich Beleidigungen jeglicher Art zu missbilligen – aber wie gesagt: Es gibt gewichtige Unterschiede.
rs