Fanzeit

Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat das vorangegangene Urteil gegen den FC Hansa Rostock vom 21. März 2016 heute im schriftlichen Verfahren weitestgehend bestätigt. Dies beinhaltet ein Verbot von Zaun- und Blockfahnen für die Fans des FC Hansa bis zum Saisonende sowie eine Geldstrafe in Höhe von 16.000 Euro. Auch Choreografien bleiben – bis auf eine Ausnahme – verboten. 

Darüber hinaus wird die Bewährungszeit für ein Meisterschafts-Heimspiel unter vollständigem Ausschluss der Öffentlichkeit, wie es im Sportgerichts-Urteil gegen Hansa Rostock vom 17. November 2015 verhängt wurde, von ursprünglich neun Monaten (bis einschließlich 17. August 2016) bis zum 28. Februar 2017 verlängert. Zudem wird dem Klub auferlegt, dass er bis Ende der Saison bei allen Drittliga-Auswärtsspielen mindestens vier eigene qualifizierte Auswärts-Ordnungskräfte einsetzen muss.

Der Verein hatte zunächst Einspruch gegen das Urteil vom 21. März eingelegt. Das Sportgericht bestätigte das damalige Urteil jedoch heute, bis auf eine Ausnahme: Eine geplante Kinderchoreo des Projektes „Malstraße“ der Rostocker Fan- und Mitgliederbetreuung darf beim letzten Saison-Heimspiel gegen den Halleschen FC am 14. Mai 2016 stattfinden.

Wie der FC Hansa mitteilt, beabsichtigt der Verein, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. „Der Verein und seine gesellschaftlichen Partner befinden sich bereits in Gesprächen, in denen man den Ansatz verfolgt, gemeinschaftliche Lösungen zu erarbeiten“, heißt es. Auf das nächste Heimspiel der Rostocker gegen den VfB Stuttgart II am Samstag soll das Urteil noch keinen Einfluss haben.

Folgende Vorfälle bestraft das DFB-Sportgericht mit dem Urteil: 

Vor dem Drittliga-Spiel gegen den VfL Osnabrück am 30. Januar 2016 hatten Rostocker Zuschauer bei der Jubiläums-Choreografie Pyrotechnik gezündet. Außerdem hatten Rostocker Zuschauer während des Spiels eine Gummipuppe in Polizeiuniform am Tribünendach aufgehängt.

Während des Drittligaspiels beim SV Werder Bremen II sollen Rostocker Zuschauer einen Kiosk im Gästebereich angegriffen haben. Im Laufe des Drittligaspiels bei Fortuna Köln am 22. Januar 2016 sollen Gästezuschauer Kölner Ordnungskräfte bedroht haben, um verbotenerweise Fahnen an Werbetafeln und eine alte Anzeigetafel hängen zu können.

In der 52. Minute des Drittligaspiels gegen Erzgebirge Aue am 20. Februar 2016 waren etwa 50 Rostocker Zuschauer in einen Pufferblock vorgedrungen, um in Richtung eines Gästeblocks zu gelangen, was aber verhindert werden konnte. Außerdem zeigten Rostocker Zuschauer während dieses Spieles und während des Drittligaspiels beim Halleschen FC am 5. Dezember 2015 jeweils ein Banner mit der Aufschrift „Fick dich DFB“.

Hier eine Übersicht der bisherigen Geldstrafen des DFB in dieser Saison: